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Gaschromatographische Bestimmung von ausgewählten Pestizidrückständen in Wollwachs

Dr. Mehmet Cetinkaya

Labor für Rückstandsanalytik Bremen GmbH
Fahrenheitstraße 1
D-28359 Bremen

Zusammenfassung

Eine Methode für die Bestimmung von Pestizidrückständen in Wollwachs wird beschrieben. Das Probenmaterial wird in Ethylacetat/Cyclohexan aufgenommen und über Gelchromatographie und Kieselgel-Säulenchromatographie gereinigt. Rückstände werden mittels ECD und NP-FID Detektoren gaschromatographisch quantifiziert.
Zur Validierung wurden Zusatzversuche in verschiedenen Konzentrationen durchgeführt und Wiederfindungsraten, Wiederholstandardabweichungen sowie Varianzkoeffizienten bestimmt.

Inhalt

1. Einleitung

Die Pestizide werden bei der Schafzüchtung gegen Parasiten eingesetzt. Durch diesen Pestizideinsatz wird das aus der Schafwolle gewonnene Wollwachs häufig kontaminiert. Die Pestizidrückstände in Wollwachs können durch technische Prozesse zum größten Teil entfernt werden. Wollwachs ist ein wertvoller Rohstoff natürlicher Herkunft.
Für die Bestimmung von ausgewählten Pestizidrückständen in Wollwachs wurde die vorliegende Methode nach einer Publikation der Deutschen Forschungsgemeinschaft (2), in modifizierter Form erarbeitet.

2. Anwendungsbereich

Die Methode dient zur routinemäßigen Bestimmung von ausgewählten Organochlor-, Organophosphor-Pestizidrückständen und Pyrethroiden in Wollwachs. Die Nachweisgrenzen von Organochlor- und Organophosphor- pestiziden liegen bei 0,01 mg/kg Wollwachs, von Pyrethroiden bei 0,1 mg/kg Wollwachs.

3. Grundlage des Verfahrens

Die Pestizidrückstände werden über Gelpermationschromatographie und Kieselgelchromatographie vom Wollwachs abgetrennt und durch Gaschromatographie mit einem Elektroneneinfangdetektor (ECD) und mit einem thermoionischen Detektor (NP-FID) analysiert.
Die Verbindungen werden über den Vergleich der Retentionszeit des Detektorsignals der Wollwachsprobe mit derjenigen einer Standard- substanz identifiziert.
Die Absicherung der Identität der Pestizidrückstände erfordert den Einsatz von zwei GC-Kapillarsäulen unterschiedlicher Polarität.
Als weitere Verfahren zur Absicherung kann die Massenspektrometrie angewandt werden.

4. Reagenzien

Aceton, Cyclohexan, Ethylacetat, Toluol, n-Hexan
(Alle Lösungsmittel haben Rückstandsanalyse-Qualität)
Elutionsmittel 1: n-Hexan-Toluol/Gemisch, 65/35 V/V
Elutionsmittel 2: Toluol
Elutionsmittel 3: Toluol/Aceton/Gemisch, 95/5 V/V
Elutionsmittel 4: Toluol/Aceton/Gemisch, 80/20 V/V
Elutionsmittel 5: Aceton
Standardsubstanzen von Fa. Dr. Ehrensdorfer GmbH
Kieselgel 60, 70-230 mesh Fa. Merck

4.1. Herstellung der Säulenfüllung

Kieselgel, desaktiviert mit Wasser nach (2). Kieselgel 60, 70-230 mesh erhitzt man 5 h auf 130°C. Nach Abkühlen des Kieselgels werden 98,5 g davon mit 1,5 g Wasser versetzt und 2 h lang auf einer Schüttelmaschine geschüttelt. Nach 24 h ist es gebrauchsfähig.

Die Chromatographiesäule wird vor dem Auslauf mit gereingter Watte verschlossen. Darauf schichtet man 1 g desaktiviertes Kieselgel und darüber 5-10 mm hoch Natriumsulfat. Vor dem Gebrauch wäscht man die Säule mit 5 ml n-Hexan und verwirft das Eluat.
Die zu analysierende Lösung wird aufgegeben, sobald das n-Hexan bis zur Oberfläche der Säulenfüllung abgelaufen ist (2).

5. Geräte

    Rotationsverdampfer
    Ultraschallbad
    Schüttelmaschine
    Reagenzgläser
    Rundkolben
    Meßzylinder
    Thermometer
    Pasteurpipetten
    Papierfilter
    Watte mit Aceton extrahiert
    Chromatographiesäulen ID 7 mm, Länge 300 mm, mit ausgezogenem Auslauf
    Hamiltonspritzen
    Glasgeräte werden vor dem Gebrauch mit Aceton ausgespült und getrocknet.

5.1. Gelchromatograph :

GPC Autoprep 1002 B, ABC Laboratories Columbia-USA

5.1.1. Gelchromatographie-Bedingungen:

Gelsäule: Bio Beads SX-3, Inhalt: 50 g (entspricht 32 cm Säulenlänge)
Elutionsmittel: Ethylacetat/Cyclohexan (1/1 V/V)
Elutionsgeschwindigkeit: 5 ml/min, Injektionsvolumen: 5 ml
Dump Zeit: 20 min, Collect Zeit: 15 min , Wash Zeit: 1 min

5.2. Gaschromatograph

Fisons Instruments HRGC Mega 2 Series mit ECD und NP-FID und automatischem Flüssig-Probengeber, Modell AS-200S

5.2.1. Trennsäulen für die Gaschromatographie

Säule 1 : Fused Silica Kapillarsäule DB-1, 25 m x 0,32 mm ID. Filmdicke 0,25 µm, Fa. Fisons Instruments
Säule 2 : Fused Silica Kapillarsäule OV-1701-DF 25 m x 0,32 mm ID, Fa. Macherey-Nagel, Düren

5.2.2. Meßbedingungen für Organochlorpestizide und Pyrethroide

Trägergas : Wasserstoff Säulenvordruck 75 Kpa
Spülgas : Argon/Methan (95/5 V/V) 40 ml/min
Detektor : ECD - Ni-63
Einspritzvolumen : 2 µl
Split : 1:10

Temperaturprogramm :
Injektortemperatur : 250°C
Detektortemperatur : 300°C
Säulentemperatur :

    150°C (1 min)
    150°C bis 200°C (10°C / min) 1 min
    200°C bis 225°C (15°C / min) 1 min
    225°C bis 250°C (15°C / min) 15 min

5.2.3. Meßbedingungen für Organophosphorpestizide

Trägergas : Wasserstoff, Säulenvordruck 50 Kpa
Brenngase : Luft, 100 Kpa, Wasserstoff, 50 Kpa
Hilfsgas : Helium, 50 Kpa
Detektor : NP-FID
Einspritzvolumen : 3-5 µl
Split : 1:10

Temperaturprogramm:

Injektortemperatur : 250°C
Detektortemperatur : 300°C
Säulentemperatur : 80°C (1 min)
80°C bis 250°C (10°C/min) 15 min

6. Prüfparameter

OrganochlorpestizideOrganophosphorpestizide
Hexachlorbenzol
alpha-HCH
beta-HCH
Lindan
delta-HCH
Aldrin
Dieldrin
Endrin
Heptachlor
cis-Heptachlorepoxid
trans-Heptachlorepoxid
cis-Chlordan
trans-Chlordan
Methoxychlor
alpha-Endosulfan
beta-Endosulfan
Endosulfansulfat
2,4'-DDD
4,4'-DDD
2,4'-DDE
4,4'-DDE
2,4'-DDT
4,4'-DDT
Tetradifon

Pyrethroide
Cypermethrin
cis-Permethrin
trans-Permethrin
Fenvalerat
Deltamethrin
Cyfluthrin
Cyhalothrin

Bromophos-ethyl
Bromophos-methyl
cis-Chlorfenvinphos
trans-Chlorfenvinphos
Carbophenothion
Chlorpyrifos-ethyl
Chlorpyrifos-methyl
Diazinon
Dichlofenthion
Fonophos
Dimethoat
Parathion-ethyl
Parathion-methyl
Malathion
Propetamphos
Fenchlorphos
Fenitrothion
Tetrachlorvinphos
Primiphos-methyl
Primiphos-ethyl

7. Durchführung

7.1. Probenvorbereitung und Reinigung
Die Wollwachsproben werden nach folgender Arbeitsvorschrift aufgearbeitet:
- Das Wollwachsmuster wird bei 50-70°C in einem Wasserbad eingeschmolzen und mit einem Glasstab homogenisiert. Vom Homogenisat wird je 1 g Probenmaterial in einem Reagenzglas eingewogen, mit internen Standards von je 500 ng (z.B. Ethion, Mirex) versetzt.

- Die Wollwachsprobe wird nochmals in einem Wasserbad eingeschmolzen und in 10 ml Cyclohexan/Ethylacetat (1/1 V/V) aufgenommen.
Anschließend wird die Probe 1 min lang im Ultraschallbad homogenisiert und über einen Teflon-Membranfilter filtriert.

- Diese Lösung wird mittels Gelchromatograph nach 4.1.1 gereinigt.

- Der gereinigte Extrakt wird im Rotationsverdampfer bei leichtem Unterdruck von 0,6 bar und 40-50°C Wasserbadtemperatur vorsichtig bis ca. 5 ml eingeengt und nach Zugabe von 5 ml Iso- octan erneut bis 1-2 ml einengt; anschließend überführt man mit einer Pasteurpipette auf die vorbearbeitete Kieselgelsäule. Dabei spült man den zum Einengen verwendeten Kolben mit 2 ml Elutionsmittel 1 und gibt dieses auf die Säule.
Von diesem Zeitpunkt an wird das Eluat in einem Spitzkolben (Inhalt 25 ml) als Vorlage aufgefangen.
Man eluiert mit weiteren 6 ml Elutionsmittel 1. Diese Lösung bildet das Eluat 1. Die Chromatographie wird auf die gleiche Weise fortgesetzt und zwar nacheinander mit den Elutionsmitteln 2, 3, 4, 5. Dabei spült man jeweils den Kolben mit 2 ml des entsprechenden Elutionsmittel aus und eluiert mit weiteren 6 ml. Man erhält die Eluate 2, 3, 4, 5.

- Den Kieselgel-Säuleneluaten 1 bis 5 werden getrennt jeweils 0,5 ml Decan als Keeper vor dem Einengen zugesetzt, unter den gleichen Bedingungen vorsichtig bis ca. 1 ml eingeengt, auf ein definiertes Volumen (2 ml) mit Cylohexan eingestellt und 1 min lang im Ultraschallbad behandelt.

- In der Regel werden die Eluate 1 und 2 für die Bestimmung von Organochlor- und Organophosphorpestiziden und Pyrethroiden eingesetzt. Die Eluate 3, 4 und 5 werden für die Bestimmung von Organophosphorpestiziden und Pyrethroiden eingesetzt. Die Verteilung der Pestizide auf die einzelnen Kieselgel- fraktionen ist der Tab. 1 zu entnehmen.


Tabelle 1. Elutionsbedingungen bei Kieselgel-Säulen-
           Chromatographie


Parameter                   Kieselgel-Eluate
                             E1 E2 E3 E4 E5
-----------------------------------------------

Organochlorpestizide
alpha-HCH                    5  0  0  0  0
beta-HCH                     5  0  0  0  0
Lindan                       5  0  0  0  0
Hexachlorbenzol              5  0  0  0  0
delta-HCH                    5  0  0  0  0
Aldrin                       5  0  0  0  0
Dieldrin                     0  5  0  0  0
Endrin                       0  5  0  0  0
Heptachlor                   5  0  0  0  0
cis-Heptachlorepoxid         3  3  0  0  0
trans-Heptachlorepoxid       3  3  0  0  0
cis-Chlordan                 5  0  0  0  0
trans-Chlordan               5  0  0  0  0
alpha-Endosulfan             2  4  0  0  0
beta-Endosulfan              0  5  0  0  0
Endosulfansulfat             0  5  0  0  0
Methoxychlor                 0  5  0  0  0
Mirex                        0  5  0  0  0
2,4'-DDD                     5  0  0  0  0
4,4'-DDD                     5  0  0  0  0
2,4'-DDT                     5  0  0  0  0
4,4'-DDT                     5  0  0  0  0
4,4'-DDE                     5  0  0  0  0
Tetradifon                   0  5  0  0  0


Pyrethroide
Deltamethrin                 0  5  0  0  0
cis-Permethrin               0  5  1  0  0
trans-Permethrin             0  5  1  0  0
Cypermethrin                 0  5  0  0  0
Fenvalerat                   0  5  0  0  0
Cyahalothrin                 0  5  0  0  0
Cyfluthrin                   0  5  0  0  0



Organophosphorpestizide

Diazinon                     0  0  5  0  0
Dimethoat                    0  0  0  3  3
Malathion                    0  5  0  0  0
Dichlofenthion               3  3  0  0  0
cis-Chlorfenvinphos          0  5  0  0  0
trans-Chlorfenvinphos        0  5  0  0  0
Bromophos-ethyl              5  1  0  0  0
Bromophos-methyl             4  2  0  0  0
Tetrachlorvinphos            0  0  4  1  0
Fonofos                      0  4  1  0  0
Fenitrothion                 0  4  0  0  0
Fenchlorphos                 4  2  0  0  0
Ethion                       0  5  0  0  0
Parathion-ethyl              0  4  1  0  0
Parathion-methyl             0  4  1  0  0
Chlorpyriphos-ethyl          2  4  0  0  0
Chlorpyriphos-methyl         1  4  0  0  0
Carbophenothion              0  4  0  0  0
Propetamphos                 0  5  0  0  0
Pirimiphos-ethyl             0  5  0  0  0
Pirimiphos-methyl            0  5  0  0  0

-------------------------------------------------------

Elutionsmittel 1: n-Hexan-Toluol/Gemisch, 65/35 V/V
Elutionsmittel 2: Toluol
Elutionsmittel 3: Toluol/Aceton/Gemisch, 95/5  V/V
Elutionsmittel 4: Toluol/Aceton/Gemisch, 80/20 V/V
Elutionsmittel 5: Aceton

0 = keine Wiederfindung; 1 = unter 10%; 2 = etwa 10-30%;
3 = etwa 30-60%; 4 = etwa 60-90%; 5 = über 90%

7.2. Gaschromatographische Bestimmung

Die gaschromatographische Bestimmung der Probenextrakte nach 6.1 erfolgt für Organochlor- und Organophosphor- Pestizidrückstände und Pyrethroide mit ECD und NP-FID über zwei Kapillarsäulen unterschiedlicher Polarität.
Bei allen quantitativen Messungen ist darauf zu achten, daß die Signale für die jeweiligen Substanzen im linearen Arbeitsbereich des Detektors liegen.

8. Auswertung

8.1. Identifizierung und Kalibrierung

Einzelne Verbindungen in der Probe werden identifiziert, indem die Retentionszeiten der jeweiligen Peaks in den Proben-Gaschromatogrammen mit den unter den gleichen Bedingungen gemessenen Retentionzeiten der Substanzpeaks in Gaschromatogrammen einer Bezugslösung verglichen werden.
Enthält das Gaschromatogramm des Probenextraktes bei der substanzspezifischen Retentionszeit auf einer Kapillarsäule keinen Peak, so wird die Verbindung als nicht nachgewiesen betrachtet.
Die quantitative Auswertung erfolgt mittels Integrator über die Bestimmung und den Vergleich der Peakflächen der Analysenlösungen mit den Peakflächen von Standardlösungen. Die Ermittlung des Blindwertes ist über das Gesamtverfahren zu bestimmen.
Für jede gesuchte Verbindung des Bestimmungsverfahrens muß mit einem Einzelstandard oder einem Multikomponenten-Standard kalibriert werden.
Das gesamte Bestimmungsverfahren ist so gestalten, daß sich eine lineare Abhängigkeit zwischen Meßsignal und Konzentration ergibt.
Der lineare Arbeitsbereich wird durch mindestens 5 Punkte verschiedener Konzentrationen ermittelt.
Der lineare Arbeitsbereich liegt bei Organochlorpestiziden zwischen 0,01-2 mg/kg Wollwachs, bei Organophosphorpestiziden zwischen 0,01-5 mg/kg und bei Pyrethroiden zwischen 0,1-10 mg/kg.

8.2. Berechnung der Rückstandsmenge

Die Höhe des Pestizidgehaltes im Wollwachs wird nach der vorliegenden Arbeitsvorschrift berechnet:

R = A x B x C x D
---------------------
E x F

R = Pestizidgehalt in mg/kg Wollwachs
A = Flächenwert der Probenlösung
B = Konzentration der Standardlösung in mg/l
C = Gelchromatographie-Volumenfaktor
D = Endvolumen der Probe in ml
E = Flächenwert der Standardlösung
F = Einwaage der Analysenprobe in g


Abb. 1: Gaschromatogramm einer Wollwachsprobe.
7 = Lindan
8 = Dichlofenthion
11 = Interner Standard Ethion
12 = Interner Standard Mirex
13+14 = Cyhalothrin
15-18 = Cypermethrin
19 = Deltamethrin
Kapillarsäule DB-1, Eluate 1+2
Meßbedingungen nach 5.2.2

Abb. 2: Gaschromatogramm einer Wollwachsprobe.
6 = Propetamphos
8 = Diazinon
9 = cis-Chlorfenvinphos
12 = trans-Chlorfenvinphos
Kapillarsäule DB-1, Eluate 3+4+5
Meßbedingungen nach 5.2.3

8.3. Bestimmung der Wiederfindungsraten

Die Bestimmung der Wiederfindungsraten erfolgte in Zusatzversuchen, bei denen Wollwachsproben mit definierten Mengen von Pestiziden versetzt wurden. Die ermittelten Wiederfindungsraten der Zusatzversuche sind in den Tab. 2 bis 5 zusammengestellt.


Parameter                   Spannweite  Mittelwert   S    V
                            min-max
-----------------------------------------------------------------
Organochlorpestizide
alpha-HCH                    78-83          80,3     1,6    2,0
beta-HCH                     78-85          80,3     2,4    3,0
lindan                       80-85          81,5     2,1    2,6
delta-HCH                    80-85          82,2     2,1    2,6
epsilon-HCH                  79-85          81,5     2,3    2,8
Hexachlorbenzol              78-85          80,8     2,5    3,1
Aldrin                       80-85          82,2     2,1    2,6
Dieldrin                     85-90          89,3     3,4    3,8
Endrin                       79-95          88,2     5,3    6,0
Heptachlor                   80-88          83       2,8    3,4
cis-Heptachlorepoxid         78-90          83,8     4,3    5,1
trans-Heptachlorepoxid       79-88          85,2     3,5    4,1
cis-Chlordan                 88-96          92,2     3,2    3,5
trans-Chlordan               80-90          84,7     3,3    3,9
alpha-Endosulfan             78-85          81,7     3,0    3,7
beta -Endosulfan             80-86          82,7     2,5    3,0
Endosulfansulfat             89-95          92,7     2,8    3,0
Methoxychlor                 80-90          84,2     3,9    4,6
Mirex                        85-100         90,5     6,1    6,8
2,4'-DDD                     81-90          84,2     3,2    3,8
4,4'-DDD                     79-83          80,7     1,5    1,9
2,4'-DDT                     85-92          88,8     2,4    2,7
4,4'-DDT                     80-89          83,3     3,6    4,3
2,4'-DDE                     82-87          84,2     1,7    2,0
4,4'-DDE                     80-98          91,7     6,4    7,0
Tetradifon                   80-88          83,3     3,1    3,7
Pyrethroide
Deltamethrin                 90-99          92       4,1    4,5
cis-Permethrin               90-100         95       4,2    4,4
trans-Permethrin             88-99          92,5     5,7    6,1
Cypermethrin                 89-95          91,5     2,3    2,5
Fenvalerat                   88-93          90       1,7    1,9
Cyahalothrin                 87-95          90,7     3,1    3,4
Cyfluthrin                   87-91          89,3     1,5    1,7
-----------------------------------------------------------------
 Tab. 2 : Wiederfindungraten der Zusatzversuche in Gew.%
          Anzahl der Versuche = 6. Wirkstoffzusatz bei
          Organochlorpestiziden = 0,1 mg/kg,
          bei Pyrethroiden = 1,0 mg/kg Wollwachs
          S = Standardabweichung in %
          V = Variationskoefizient in %


Parameter                   Spannweite  Mittelwert   S    V
                            min-max
-----------------------------------------------------------------
Organochlorpestizide
alpha-HCH                    77-85          81       2,8    3,5
beta-HCH                     78-83          79,8     1,8    2,3
Lindan                       79-86          81,3     2,5    3,1
Hexachlorbenzol              78-83          80,7     1,8    2,1
delta-HCH                    80-85          81,5     2,1    2,5
epsilon-HCH                  79-84          81,2     1,9    2,3
Aldrin                       79-85          82,7     2,6    3,1
Dieldrin                     85-100         96       2,6    2,7
Endrin                       81-100         83,3     6,7    7,9
Heptachlor                   82-96          89,8     4,9    5,5
cis-Heptachlorepoxid         80-98          91,3     6,3    6,8
trans-Heptachlorepoxid       87-100         94,7     4,4    4,6
cis-Chlordan                 80-90          85       3,4    4,0
trans-Chlordan               80-93          86,2     4,7    5,5
alpha-Endosulfan             78-91          83       5,6    6,7
beta-Endosulfan              85-97          92,5     4,4    4,8
Endosulfansulfat             80-90          85       3,6    4,2
Methoxychlor                 78-85          81,2     3,1    3,7
Mirex                        89-100         93,5     4,0    4,3
2,4'-DDD                     80-90          84,5     3,6    4,3
4,4'-DDD                     80-85          83,8     3,9    4,7
2,4'-DDT                     90-100         96,3     4,5    4,7
4,4'-DDT                     80-95          85,3     5,2    6,1
2,4'-DDE                     80-87          83,3     2,9    3,5
4,4'-DDE                     79-93          82,8     5,4    6,5
Tetradifon                   80-88          82,2     3,1    3,6
Pyrethroide
Deltamethrin                 95-103         98,7     2,9    2,9
cis-Permethrin               90-100         96,2     3,7    3,8
trans-Permethrin             96-100         98,5     1,5    1,5
Cypermethrin                 87-100         93,7     5,9    6,3
Fenvalerat                   95-105         98,3     3,8    3,9
Cyahalothrin                 85-98          90,3     5,6    5,8
Cyfluthrin                   92-100         98,7     2,8    2,9
-----------------------------------------------------------------
Tab. 3 : Wiederfindungraten der Zusatzversuche in Gew.%
         Anzahl der Versuche = 6. Wirkstoffzusatz bei
         Organochlorpestiziden = 0,5 mg/kg,
         bei Pyrethroiden = 2,5 mg/kg Wollwachs
         S = Standardabweichung in %
         V = Variationskoefizient in %



Parameter                  Spannweite    Mittelwert    S     V
                           min-max
-----------------------------------------------------------------
Organophosphorpestizide

Diazinon                     89-94          89,7      2,9    3,2
Dichlofenthion               80-85          83        2,4    2,9
Dimethoat                    77-80          78,8      1,3    1,6
Malathion                    88-96          91,3      3,3    3,6
cis-Chlorfenvinphos          79-95          87,8      5,4    6,2
trans-Chlorfenvinphos        80-90          86,2      3,7    4,3
Bromophos-ethyl              86-90          90        3,0    3,3
Bromophos-methyl             79-85          81,3      2,3    2,8
Tetrachlorvinphos            80-88          83,7      3,5    4,2
Fonofos                      80-86          81,8      2,3    2,8
Fenitrothion                 80-85          82,8      1,9    2,3
Fenchlorphos                 79-84          81,7      2,0    2,5
Ethion                       90-100         95,7      3,9    4,1
Parathion-ethyl              80-93          86,5      4,8    5,5
Parathion-methyl             80-90          84,7      3,3    3,9
Chlorpyriphos-ethyl          80-90          85,8      4,5    5,2
Chlorpyrifos-methyl          78-85          81,5      2,4    2,9
Carbophenothion              90-96          92,5      2,6    2,8
Propetamphos                 82-88          84,7      2,2    2,6
Pirimiphos-ethyl             80-85          83,7      2,9    3,5
Pirimiphos-methyl            83-93          88,5      3,4    3,8
-----------------------------------------------------------------

Tab. 4 :  Wiederfindungraten der Zusatzversuche in Gew.%
          Anzahl der Versuche = 6. Wirkstoffzusatz bei
          Organophosphorpestiziden = 0,1 mg/kg Wollwachs
          S = Standardabweichung in %
          V = Variationskoefizient in %


Parameter                  Spannweite    Mittelwert    S     V
                           min-max
-----------------------------------------------------------------
Organophosphorpestizide

Diazinon                     85-95          88,3      3,8    4,3
Dichlofenthion               80-85          82,5      2,3    2,8
Dimethoat                    77-80          80,5      3,0    3,7
Malathion                    85-95          88,3      2,3    2,6
cis-Chlorfenvinphos          90-100         96,3      3,8    3,9
trans-Chlorfenvinphos        80-84          82        1,7    2,1
Bromophos-ethyl              80-88          95,7      4,6    4,8
Bromophos-methyl             80-85          83,5      2,9    3,5
Tetrachlorvinphos            78-80          79        0,9    1,1
Fonofos                      80-85          82,5      2,2    2,7
Fenitrothion                 81-85          83,5      1,5    1,8
Fenchlorphos                 82-90          86        3,4    4,0
Ethion                       88-100         97,8      2,9    3,0
Parathion-ethyl              80-87          83,5      2,6    3,1
Parathion-methyl             79-85          81,2      1,9    2,3
Chlorpyriphos-ethyl          80-85          82,7      1,9    2,3
Chlorpyrifos-methyl          80-84          81,3      1,8    2,2
Carbophenothion              78-96          85,8      7,7    9,0
Propetamphos                 85-100         94,5      5,6    5,9
Pirimiphos-ethyl             80-85          83        1,7    2,0
Pirimiphos-methyl            80-85          82        2,1    2,7
-----------------------------------------------------------------

Tab. 5 :  Wiederfindungraten der Zusatzversuche in Gew.%
          Anzahl der Versuche = 6. Wirkstoffzusatz bei
          Organophosphorpestiziden = 0,5 mg/kg Wollwachs
          S = Standardabweichung in %
          V = Variationskoefizient in %

Zur Validierung wurden Zusatzversuche in verschiedenen Konzentrationen durchgeführt und die Wiederfindungsraten, Wiederholstandardabweichungen sowie Varianzkoeffizienten bestimmt. An den Wiederfindungsraten ist erkennbar, ob die Probenvorbereitung optimal durchgeführt wurde.
Eine hohe Widerfindungsrate ist Voraussetzung für eine gute Reproduzierbarkeit der Analysenergebnisse.
Die von uns ermittelten Wiederfindungsraten lagen für Organochlorpestizide bei Zusätzen von 0,1-0,5 mg/kg im Bereich 78-100 %, für Organophosphorpestizide bei Zusätzen von 0,1-0,5 mg/kg im Bereich 77-100 % und für Pyrethroide bei Zusätzen von 1,0-2,5 mg/kg im Bereich 85-105 %.

Bei der Beurteilung der Ergebnisse wurden für die Validierung zum Vergleich die Bedingungen der IUPAC (3) herangezogen.
Da die Anforderungen an die Wiederholstandardabweichungen und an die Wiederholbarkeit erfüllt worden sind, kann die vorliegende Arbeit als Standardmethode akzeptiert werden.

Nach unserer Erfahrung eignet sich die beschriebene Methode auch für die Bestimmung von Pestizidrückständen in Lanolin und in Wollwachsalkohol. Die Nachweisgrenzen für Pestizidrückstände im Wollwachsalkohol liegen um etwa Faktor zwei höher.
In von uns bereits in den Jahren 1985-1997 untersuchten Wollwachsmustern wurden hauptsächlich folgende Pestizidrückstände festgestellt: HCH-Isomere, DDT-Isomere und Metabolite, Dieldrin, Permethrin, Cypermethrin, Deltamethrin, Diazinon, Dichlofenthion, Bromophos-ethyl, Carbophenothion, Chlorfenvinphos und Propetamphos festgestellt.

8.4. Angabe der Ergebnisse

Die nach Abschnitt 8 erhaltenen Ergebnisse werden wie folgt angegeben:

im Bereich 0,01-0,10 mg/kg mit einer signifikanten Ziffer,
im Bereich 0,10-10 mg/kg mit zwei signifikanten Ziffern,

8.5. Prüfbericht

Der Prüfbericht ist so darzustellen, daß die Bedingungen der DIN EN 45001, Mai 1990 erfüllt werden.

9. Literatur

1. Rückstandsanalytik von Pflanzenschutzmitteln. DFG-Methoden-
   sammlung Methode S-19, 11. Lieferung, Verlag Chemie Weinheim,
   1987

2. IUPAC, Pure and Applied Chem 62, 149-162, 1990

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